Der Wahnsinn der Normalität „Shirley” – von Josephine Decker
Nach dem hervorragenden Madeline’s Madeline legt Josephine Decker mit „Shirley" nochmal eine Schippe drauf. Schon jetzt eines der Highlights des Kinojahres 2020.
„Was das Valley Denken nennt”: Sie lieben nur sich selbst
Der Literaturwissenschaftler Adrian Daub in seinem im Suhrkamp-Verlag erschienenen Sachbuch "Was das Valley Denken nennt" den Versuch unternehmen, das Silicon Valley auf sein philosophisches Fundament hin zu untersuchen. In welcher Welt leben die Macher von Paypal, Uber und Co?
„Die Känguru-Verschwörung“ – Eine Schnapspraline?
Das Känguru ist für sein zweites Kinoabenteuer auf die große Leinwand zurückgehüpft. Dieses Mal geht es um alternative Fakten, Fake-News und die ganz große Verschwörungserzählung: dass Kängurus seit Jahrhunderten im Hintergrund die Strippen ziehen. Trotz einiger plumper Kalauer beweist der Film, dass sich deutsche Komödien auch mit gesellschaftlich relevanten Themen befassen können.
Ausstellungsbesuch: Wildlife Photographer of the Year
Wer sich für Fotografie interessiert und eine Faszination für Naturfotografie hegt, dem wird Photographer of the Year zusagen. Die Ausstellung zeigt seltene Schnappschüsse aus der ganzen Welt und kürt dabei jährlich einen Gewinner: In der Ausgabe 2022 setzt sich ein Bild mit dem Namen ‚Das große Summen’ durch, das Kaktusbienen bei der Paarung zeigt.
„Live, Work, POSE!“ – New Yorks Ball Culture auf Netflix
Zunehmend gewinnen Personen, die nicht weiß, heteronormativ oder Cisgenders sind, an Sichtbarkeit in Stremingdiensten und Online-Mediatheken. Heraus sticht dabei die Dramaserie Pose, die von der New Yorker Ballroom Community der späten 1980er bis 1990er Jahre handelt. Mit einem Cast aus mehrheitlich trans Personen überzeugt sie dabei durch Authentizität und starke Charaktere.
Kulturkolumne: ,,Tannhäuser‘‘ an der Deutschen Oper Berlin
,,Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg‘‘ lautet der etwas sperrige Titel dieser Oper von Richard Wagner. Die Deutsche Oper Berlin bringt dieses Werk in der laufenden Spielzeit zur Aufführung und liefert – wie sooft – allerfeinste Opernqualität. Doch was steckt hinter der vermeintlich märchenhaften Erzählung vom Ritter Tannhäuser, der sich von der Ritterschaft abwendet, um in den Venusberg einzuziehen? Und warum berühren uns die Fragestellungen des Abends auf ganz besondere Weise?
„Triangle of Sadness”: relativistisch statt realistisch
Gender-Clichés, ekelerregender Reichtum, Geldversessenheit, kapitalistische Denkmuster – das alles wird in den 140 minütigen Film „Triangle of Sadness“ gedrängt. Klingt ungemütlich? Ist es auch. Doch durch die Fülle an Themen geht Regisseur Ruben Östlund bei den jeweiligen Kategorien nicht in die Tiefe.
Humboldt Forum: Barock, Beton und KI-Fische
Im wieder errichteten Berliner Stadtschloss hat das Humboldt Forum digital eröffnet. In dem knapp 67-minütigen Livestream wurde zumindest versucht Optimismus und Begeisterung zu versprühen.
Vivien Klein: „In meiner Performance geht es mir um die Auflösung des Selbst”
Zwischen Realität und Fiktion, über Faszination für Absurdes, Traumhaftes, Unbewusstes und Phantastisches – was sind künstlerisch-surrealistische Ausdrucksmittel? Ein Gespräch mit der freischaffenden Künstlerin Vivien Klein.
Der Universaldilettant. Christian Schultheisz Romandebüt „Wense”
Christian Schultheisz erzählt in seinem schmalen, aber charmant inszenierten Erstling von einem fast vergessenen Sonderling: dem Allesforscher Hans Jürgen von der Wense.
Kulturkolumne: Rückblick auf ein kulturelles Wochenende
Es gibt Wochenenden, da ballen sich in den Terminkalendern der Kulturinteressierten der Hauptstadt die Termine auf ganz besondere Weise. Eins dieser Wochenenden war das vorvergangene, an dem sich nicht nur an Schaubühne und Berliner Ensemble die Vorhänge hoben, sondern auch die Paper Positions Messe mit dem Gallery Weekend zusammenfiel. Ein Rückblick.
„Das Haus Dazwischen“- Gentrifizierung trifft auf junges Musiktheater
Die Problematik rund um Gentrifizierung und Wohnraummangel ist aktueller denn je. Doch die Debatte rund um den urbanen Lebensraum ist nicht nur ein modernes Phänomen. Das sieht man im Musiktheaterstück „Das Haus Dazwischen“, komponiert von Spoliansky und unter der Regie von Anna Weber.
Kultur-Kolumne: ,,Das Rheingold” in der Deutschen Oper
Die Deutsche Oper spielt nun endlich den ersten Teil des großen Ring-Epos des so umstrittenen wie gefeierten Komponisten Richard Wagner. Die geplante Premiere im Frühsommer letzten Jahres war der Pandemie zum Opfer gefallen, findig wie man war wurde – mit großem Erfolg - eine abgespeckte Version des Rheingoldes auf dem Parkdeck gezeigt. Nun von vorne – aber richtig.
Extremely Loud and Incredibly Close (Extrem laut und unglaublich nah)
Geschrieben von Sara Schurmann
Berlin, 12. Februar 2012
Oskar Schell begibt sich auf eine Aufklärungsmission. Der Neunjährige sucht in ganz New York nach dem Schloss für einen Schlüssel, den er in einem Umschlag bei den Sachen seines verstorbenen Vaters gefunden hat. Und hofft dabei, eine letzte Verbindung zu ihm zu finden. Sein Vater kam am 11. September 2001 bei den Terroranschlägen auf das World Trade Center ums Leben.
Kultur-Kolumne: „Jedermann” bei den Salzburger Festspielen
Das Publikum freut sich nach langer Wartezeit und ist gespannt für einen großen Klassiker in eindrücklicher Atmosphäre: der "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal vor dem Salzburger Dom.
Filmrezension: Hotel Jugoslavija
Hotel Jugoslavija ist ein Film über ein Phantom, das eine ganze Region noch bis heute beschäftigt. Eine Idee, die im Albtraum endete und deren brutales Ende bis heute nicht aufgearbeitet ist - die sozialistische Republik Jugoslawien. Der Film nähert sich diesem Phantom anhand seines Gegenstandes, dem Hotel Jugoslavija
Emotionales Familiendrama: „Schwesterlein”
Zwei der besten deutschen Schauspieler, Nina Hoss und Lars Eidinger, als dynamisches Zwillingspaar in der Krise. Ruhiges, realistisches Familiendrama besticht zwar nicht durch Sensation, aber Ehrlichkeit.
Kulturkolumne: ,,Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden‘‘ im Maxim-Gorki-Theater
Sibylle Berg zeichnet mit ihrem Stück ,,Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden‘‘ ein Sittenbild einer Zeit der Silkes, Holgers und Sabines, die einen Thermomix besitzen und von Immobilien an der Côte Azur träumen. In diesem Januar ist das Stück noch zweimal auf die Bühne des Gorki-Theaters gekommen, Uraufführung war schon am 24.10.2020.
Leere Leinwände, keine Zuschauer: Fünf Fragen an Berliner Kinos
Seit einem Monat sind wegen der Corona-Pandemie Filmvorführungen verboten. Wann und wie werden die Kinos nach dem Shutdown weitermachen? Drohen Schließungen? Die UnAuf hat bei drei Berliner Kinobetreiber*innen nachgefragt.
Transition aus Selbstliebe. „Ich bin Linus” – Buchkritik
Linus Giese und unser Autor haben einiges gemeinsam. Ein Unterschied zwischen ihnen ist jedoch, dass Giese ein Buch geschrieben hat: Über sein Leben als trans Mann.