Eindrücke von der Berlinale 2024
Deutschlands wichtigstes Filmfestival ist in der Stadt. Wir berichten für euch aus den Kinosälen! (Hier in komprimierter Version)
© Amanda Matlovich / Headless Films Inc....
Averroès & Rosa Parks: Die Kunst, einfühlsam Leid zu dokumentieren
Im Dokumentarfilm "Averroès & Rosa Parks" begleitet Nicolas Philibert das Leben und Leiden in einer Pariser Klinik für Psychiatrie.
All Shall Be Well: Gier und Liebe gehen Hand in Hand
All Shall Be Well wird in der Berlinale Encounters Sektion gezeigt. Der Film stellt die Frage, ob Bis dass der Tod uns scheidet auch für die Familie der gestorbenen Lebenspartnerin in Erbfragen gilt.
À quand l’Afrique?: Which Way Africa?
"À quand l’Afrique? (- Which way Africa?)" gewährt Einblicke in die Seele eines zerrissenen und wunderschönen Kontinents.
Elf Mal Morgen: Fußballromantik statt Gesellschaftskritik
Berlinale meets Fußball. In Elf Mal Morgen porträtieren Studierende der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) Jugendfußballmannschaften in Deutschland abseits der glamourösen Welt des Profifußballs. Strukturelle Probleme des Jugendfußballs kommen im Film kaum zur Sprache.
Herzsprung: Ein märchenhafter DEFA-Film über Liebe, Sehnsucht und Rassismus
Der kleine Ort Herzsprung irgendwo im Norden Ostdeutschlands, kurz nach der Wiedervereinigung. Johanna, eine junge Mutter, verwitwet und arbeitslos, ist wie alle um sie herum Opfer der allgemeinen wirtschaftlichen Auflösung. Ihr neues Liebesglück mit dem Fremden wird zu einer rassistisch motivierten Eskalation der Ereignisse führen.
Alle die Du bist: Komisch, traurig, gut
Der in der Sektion Panorama präsentierte Spielfilm des 31 Jahre jungen Michael Fetter Nathansky überzeugt durch brillante Dialoge, fantastisch besetzte Hauptrollen und Authentizität in jeder einzelnen Szene.
Sex (Berlinale Panorama): Sex ohne Sex
Zwei Osloer Familien, eine Männerfreundschaft und ein neues sexuelles Erleben, das erfreulicherweise zu mehr als allgemeinen Gender- und Diversitätsdebatten führt: Der norwegische Spielfilm „Sex“ von Dag Johan Haugerud ist für den Panorama Publikumspreis nominiert.
I Saw the TV Glow: Sich in der Weltflucht selbst verlieren
Oder auch: Wenn sich Fernsehserien echter anfühlen als die Realität. Ein Gefühl, das wohl so einige kennen, wird in diesem, zuvor bereits auf dem...
Small Things Like These: Cillian Murphy spielt erste Geige auf der Berlinale
"Small Things Like These" hat die Ehre, die Berlinale 2024 zu eröffnen.
Die Deutschen und ihre Männer – Bericht aus Bonn: Sehenswerte Realsatire
Heike Sanders satirischer und teils fiktionalisierter Dokumentarfilm Die Deutschen und ihre Männer – Bericht aus Bonn kam 1989 raus, ist aber aktueller (und lustiger) denn je.
Marijas Klusums: Ein Schweigen wird gebrochen
Eine dunkle Geschichte lässt das Publikum in eine aktuelle Welt eintauchen und nachdenklich, aber auch mit Neugier und Fragen an den Regisseur zurück. Der einfühlsam durch Davis Simanis erzählte Film lässt an der persönlichen Geschichte und Entwicklung der Lettin Maria Leikos teilhaben.
Shahid: Die Geister der Vergangenheit
What’s in a name? Der autofiktionale Spielfilm "Shahid" von Narges Kalhor verbindet auf skurril-mystische Weise iranische Geschichte mit deutscher Bürokratie.
Deda-Shvili an rame ar aris arasodes bolomde bneli: „Diktatur ist temporär, Kunst ist ewig“...
Die bereits 96 Jahre alte georgische Filmemacherin Lana Gogoberidze zeichnet im Dokumentarfilm "Deda-Shvili an rame ar aris arasodes bolomde bneli" (englischer Titel: "Mother and Daughter, or the Night is Never Complete") ein empathisches Bild ihrer Mutter Nutsa Gogoberidze.
Architecton: Die versteinerten Verhältnisse zum Tanzen bringen
Victor Kossakowskys Film Architecton ist eine bildgewaltige Meditation über die Vergänglichkeit zeitgenössischer Betonarchitektur, rutscht aber allzu oft in einen pathetisch aufgeladenen Fortschrittspessimismus ab.
The Wrong Movie: Der Name ist Programm
Gnädigerweise liefert uns der Titel diese Steilvorlage, denn er bleibt seinem Inhalt treu. Hält man die 96 quälenden Minuten durch, drängt sich die Frage...
Tu me abrasas auf der Berlinale: Pavese, Sappho und die Kettensäge
In dem mit einfachsten Mitteln produzierten Essayfilm Tu me abrasas (You burn me) des argentinischen Regisseurs Matías Piñeiro geht es an der Oberfläche um die antike lesbische Lyrikerin Sappho und den italienischen Schriftsteller Cesare Pavese. Untergründig ist er ein Lehrstück über die Komplexität von Leben, Lieben und Literatur – und gegen die Verlockung der allgegenwärtigen Simplifizierungen.
Black Tea: Hätte noch etwas ziehen müssen
Der Film Black Tea tritt im Wettbewerb um den Goldenen Bären an und versucht mit seiner Multinationalität und ungewöhnlichen Romanze für sich zu werben. Versprechen, die er nicht halten kann.
Matt and Mara: Akademiker ohne Ausdruck
Matt (Matt Johnson) und Mara (Deragh Campbell) sind beide Autoren und Freunde aus Studienzeiten. Ihre Wege kreuzen sich wieder, als sie an einer Universität in Kanada, vermutlich in Toronto, zufällig zu Arbeitskollegen werden.
Tongo Saa: Wasser bis zum Hals
Tongo Saa (- Rising Up At Night) ist der dokumentarische Versuch, die Hoffnungen und Ängste der Bewohner Kinshasas, Hauptstadt der Demokratischen Republik von Kongo, zu fassen. Eine Flut nimmt ihnen ihre Wohnungen, Elektrizität und die Sicherheit, sich nachts alleine fortzubewegen.