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Berlinale 2024

Deutschlands wichtigstes Filmfestival ist in der Stadt. Wir berichten für euch aus den Kinosälen!

Redaktsiya: Und täglich grüßt die Korruption

Wir befinden uns sechs Monate vor Beginn des russischen Angriffskrieges, mitten in der südukrainischen Provinz. Hier lebt der 27-jährige Yura gemeinsam mit seiner Mutter, einer arbeitslosen Tourismusmanagerin.

Matt and Mara: Akademiker ohne Ausdruck

Matt (Matt Johnson) und Mara (Deragh Campbell) sind beide Autoren und Freunde aus Studienzeiten. Ihre Wege kreuzen sich wieder, als sie an einer Universität in Kanada, vermutlich in Toronto, zufällig zu Arbeitskollegen werden.

A bit of a stranger: Existenzverlust und politische Dringlichkeit

Während einige Filme der Berlinale uns in metaphorische und weichgezeichnete Welten entführen, führt uns A Bit of a Stranger von Svitlana Lishchynska durch eine Zusammenstellung von Archivbildern, die bis November 2023 reichen, direkt in die brennende Aktualität des Krieges in der Ukraine.

Tongo Saa: Wasser bis zum Hals

Tongo Saa (- Rising Up At Night) ist der dokumentarische Versuch, die Hoffnungen und Ängste der Bewohner Kinshasas, Hauptstadt der Demokratischen Republik von Kongo, zu fassen. Eine Flut nimmt ihnen ihre Wohnungen, Elektrizität und die Sicherheit, sich nachts alleine fortzubewegen.

Reifezeit: Ein rückschauendes Heranreifen in Zeitlupe

Reifezeit des iranischen Dissidenten und Filmemachers Sohrab Shahid Saless kam 1975 in die Kinos der BRD. Der Schwarz-Weiß-Film, der seine Akustik nur auf natürlich erzeugte Geräusche beschränkt, erzählt die Geschichte eines Schuljungen, der als Sohn einer Prostituierten im Berliner Arbeiterbezirk Wedding lebt und die Monotonie seiner Tage durch Träumereien, Kiez-Beobachtungen und Einkäufe für die blinde Nachbarin füllt.

Janet Planet: Ein fesselnder Blick auf Mutter-Tochter-Beziehungen

Der Film Janet Planet von Annie Baker zeigt den Alltag von Lacey, einem zurückhaltenden 11-jährigen Mädchen (Zoe Ziegler), und ihrer Mutter Janet (Julianne Nicholson), als sie einige Sommerwochen in ihrem abgelegenen Haus in den Wäldern von Massachusetts verbringen.

The Wrong Movie: Der Name ist Programm

Gnädigerweise liefert uns der Titel diese Steilvorlage, denn er bleibt seinem Inhalt treu. Hält man die 96 quälenden Minuten durch, drängt sich die Frage...

Herzsprung: Ein märchenhafter DEFA-Film über Liebe, Sehnsucht und Rassismus

Der kleine Ort Herzsprung irgendwo im Norden Ostdeutschlands, kurz nach der Wiedervereinigung. Johanna, eine junge Mutter, verwitwet und arbeitslos, ist wie alle um sie herum Opfer der allgemeinen wirtschaftlichen Auflösung. Ihr neues Liebesglück mit dem Fremden wird zu einer rassistisch motivierten Eskalation der Ereignisse führen.

Elf Mal Morgen: Fußballromantik statt Gesellschaftskritik

Berlinale meets Fußball. In Elf Mal Morgen porträtieren Studierende der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) Jugendfußballmannschaften in Deutschland abseits der glamourösen Welt des Profifußballs. Strukturelle Probleme des Jugendfußballs kommen im Film kaum zur Sprache.

Tu me abrasas auf der Berlinale: Pavese, Sappho und die Kettensäge

In dem mit einfachsten Mitteln produzierten Essayfilm Tu me abrasas (You burn me) des argentinischen Regisseurs Matías Piñeiro geht es an der Oberfläche um die antike lesbische Lyrikerin Sappho und den italienischen Schriftsteller Cesare Pavese. Untergründig ist er ein Lehrstück über die Komplexität von Leben, Lieben und Literatur – und gegen die Verlockung der allgegenwärtigen Simplifizierungen.

Teaches of Peaches: Nippelsticker und Twerken Ü50

Obwohl ihr Song „Fuck The Pain Away“ großen Bekanntheitsstatus erlangt hat (beispielsweise aus der Stripclub-Szene des Films „Lost in Translation“), ist die Künstlerin dahinter...

Alle die Du bist: Komisch, traurig, gut

Der in der Sektion Panorama präsentierte Spielfilm des 31 Jahre jungen Michael Fetter Nathansky überzeugt durch brillante Dialoge, fantastisch besetzte Hauptrollen und Authentizität in jeder einzelnen Szene.

Direct Action: Ein filmisches Monumentalgrab für die Alternative Linke?

Direct Action des Regieduos Guillaume Cailleau und Ben Russell beschäftigt sich mit einem der größten linksautonomen Projekte Frankreichs, folgt dabei aber leider der Devise, „wenn schon inhaltsleer, dann wenigstens richtig lang“.

Black Tea: Hätte noch etwas ziehen müssen

Der Film Black Tea tritt im Wettbewerb um den Goldenen Bären an und versucht mit seiner Multinationalität und ungewöhnlichen Romanze für sich zu werben. Versprechen, die er nicht halten kann.

Die Deutschen und ihre Männer – Bericht aus Bonn: Sehenswerte Realsatire

Heike Sanders satirischer und teils fiktionalisierter Dokumentarfilm Die Deutschen und ihre Männer – Bericht aus Bonn kam 1989 raus, ist aber aktueller (und lustiger) denn je.

All Shall Be Well: Gier und Liebe gehen Hand in Hand

All Shall Be Well wird in der Berlinale Encounters Sektion gezeigt. Der Film stellt die Frage, ob Bis dass der Tod uns scheidet auch für die Familie der gestorbenen Lebenspartnerin in Erbfragen gilt.

Shahid: Die Geister der Vergangenheit

What’s in a name? Der autofiktionale Spielfilm "Shahid" von Narges Kalhor verbindet auf skurril-mystische Weise iranische Geschichte mit deutscher Bürokratie.

I Saw the TV Glow: Sich in der Weltflucht selbst verlieren

Oder auch: Wenn sich Fernsehserien echter anfühlen als die Realität. Ein Gefühl, das wohl so einige kennen, wird in diesem, zuvor bereits auf dem...

Architecton: Die versteinerten Verhältnisse zum Tanzen bringen

Victor Kossakowskys Film Architecton ist eine bildgewaltige Meditation über die Vergänglichkeit zeitgenössischer Betonarchitektur, rutscht aber allzu oft in einen pathetisch aufgeladenen Fortschrittspessimismus ab.

Deda-Shvili an rame ar aris arasodes bolomde bneli: „Diktatur ist temporär, Kunst ist ewig“...

Die bereits 96 Jahre alte georgische Filmemacherin Lana Gogoberidze zeichnet im Dokumentarfilm "Deda-Shvili an rame ar aris arasodes bolomde bneli" (englischer Titel: "Mother and Daughter, or the Night is Never Complete") ein empathisches Bild ihrer Mutter Nutsa Gogoberidze.