Pokot – Ein Schuss ins Leere
Mit welchem Recht dürfen Menschen Tiere töten? Duszejko schaut den Pfarrer eines trostlosen Bergdorfes an der polnisch-tschechischen Grenze tief in die Augen. „Gott hat sie dem Menschen untergeordnet“, lautet seine Antwort. Das ist kein Argument, nicht für Duszejko, die an Astrologie glaubt, nicht aber an Gott. Tränen schießen ihr in die Augen. Der Pfarrer ist in diesem polnischen Wettbewerbsbeitrag der Berlinale erschreckend böse zu ihr. Das hat einen Grund, auch er schießt gerne auf Tiere. Wie alle Männer im Dorf.
Endstation: Blankenfelde
Bis Blankenfelde braucht es von der Friedrichstraße aus eine halbe Stunde. Genug Zeit, um
sich etwas in die südliche Endstation der S2 einzulesen: Mit fast...
Lieber Korn im Blut, als Stroh im Kopf
Die Schankwirtschaft Zur Mühle wird von den Bewohner*innen des Ortes Lieberose auch liebevoll Knacke genannt. Kein Ort zeigt das Dorfsterben in Brandenburg eindrücklicher. Wer zu Knacke kommt, macht einen Kurztrip dreißig Jahre in die Vergangenheit. Von da an schafft man es gerade so in die Gegenwart. Eine Zukunft scheint nicht in Sicht
Leben in zehn Metern Höhe
Der Protest der Aktivist*innen im Hambi hat sich ausgezahlt: Der Wald darf bleiben, zumindestvorerst. Die erfolgreichen Besetzer*innen sagen: Reichtum und Besitz dürfen keine Rechtfertigung für Umweltzerstörung sein. Unser Autor hatte sie bereits im Juni in ihren Baumhäusern im Hambacher Forst besucht
Fünf Tage Kiew – UnAuf-Reiseblog #4
Die UnAuf ist zu Gast in Kiew. Vor vier Jahren starben junge Ukrainer*innen auf dem Maidan im Kampf gegen die Korruption und für die Freiheit. Davon ist heute in Kiew fast nichts mehr zu sehen. Nur die vielen Soldaten im Stadtbild erinnern daran, dass im Osten immer noch Krieg herrscht. Doch hinter den Kulissen arbeiten unzählige junge Aktivist*innen daran, die Revolution in den Köpfen weiterzutreiben. Fünf UnAuf-Redakteure begeben sich fünf Tage lang auf Spurensuche
Transformation zum Täter
Am 24. April begehen alljährlich weltweit Menschen den Tag des Gedenkens an den Völkermord von 1915 an den Armeniern im damaligen Osmanischen Reich. In Deutschland geschieht dies nahezu unbemerkt vom Großteil der Bevölkerung.
Nabelschau: Brief aus Israel
Ob mit Fähre oder Flugzeug, ob authentisch oder touristisch, heute wie vor 25 Jahren fasziniert das Land Israel unsere Autor*innen. Der zweite Teil unserer Kolumne Nabelschau: Eine Zeitreise zwischen 1992 und 2017 in Briefform. Ein UnAuf- Autor schreibt 1992 aus Isreal, 25 Jahre später antworten wir.
Das Problem des Online Journalismus? Der Leser!
Unser Autor beklagt einen Verlust an Qualität und Meinungsvielfalt im gegenwärtigen Online-Journalismus. Die Grund dafür ist der einseitige Fokus auf die Bedürfnisse der Leser*innen im Zuge ihrer digitalen Quantifizierung. Ein Kommentar.
Linker Journalismus unter Druck
Linker Journalismus in einer kapitalistisch organisierten Gesellschaft – geht das überhaupt? Bei einer Podiumsdiskussion Anfang November lud die Hochschulgruppe „Die Linke.SDS“ linke Journalist*innen ein, um herauszufinden, was es mit der „Vertrauenskrise“ der Medien auf sich hat und was man dagegen tun kann.
Humboldt Lab Dahlem Probebühne 3
Museen sind häufig langweilig. Das Ethnologische Museum in Dahlem bildet da leider keine Ausnahme. Die meisten Besucher gehen an den Ausstellungsstücken vorbei, wie man üblicherweise die BZ durchblättert: Man schaut sich die Bilder an, streift die Überschriften und wenn man fertig ist, kann man sich eigentlich an nichts erinnern. Das soll anders werden.
Die Sprache der Nazis begleitet uns bis heute
Die Deutschen sind stolz auf ihre Erinnerungskultur. Dabei wird ihr seit längerer Zeit vorgeworfen, dass sie das Gedenken lediglich inszeniert. Hat die Erinnerungskultur in Deutschland versagt, oder weisen diese Vorfälle nur auf eine wichtige Baustelle der deutschen Erinnerungskultur hin, die lange Zeit vernachlässigt wurde: die Sprache?
Polen-Kolumne: Armes Polen?
„Noch ist Polen nicht verloren“ - so heißt es in der polnischen Hymne. Doch wie denken unsere östlichen Nachbarn wirklich? Ist das Land wirklich so rechts und katholisch wie alle denken? Unser Autor macht sein Erasmus-Semester in Poznań und begibt sich auf Spurensuche.
Southpaw
Der Kämpfer im Ring als tragischer Held – das funktioniert in Hollywood so gut, dass Boxfilme mittlerweile ein eigenes Genre bilden. Nun hat sich Regisseur Antoine Fuqua an einem versucht. Erfolgreich? Unser Redakteur hat ihn sich schon einmal angeschaut.
KeinRammstein_Berlin: „Die Tour wird weitergehen“
Das Bündnis „KeinRammstein_Berlin“ setzt sich dafür ein, die Konzerte der Band in Berlin abzusagen. Was die Aktivist*innen genau fordern, wie darauf reagiert wird und wie die Zukunft aussieht, erklärt Britt Baiano, Pressesprecher*in des Bündnisses, der UnAuf.
Die Vergessenen: Das Kapitel „Moria“ ist noch nicht vorbei
Mehr als 7.000 Geflüchtete befinden sich noch auf den griechischen Inseln an Europas Außengrenze, die meisten von ihnen auf Lesbos. Über sie wird jedoch kaum noch gesprochen. Der Schrecken um Moria scheint lange in Vergessenheit geraten. Dabei hat sich die Situation nicht grundlegend geändert.
Wie Kolumbus kein neues Land entdeckte
Wird Kolumbus in einem Gespräch erwähnt, dann meist im Zusammenhang mit der Entdeckung Amerikas. Eine Leistung, die ihm weder gerechterweise zugeschrieben werden kann, noch aus globaler Perspektive eine Heldentat darstellt. Denn Kolumbus hat Amerika nicht entdeckt.
Instagram-Influencerin im Interview: „Doch, das bin schon ich“
Lisa (25) hat Germanistik und Sinologie studiert und steckt voll im Berufsleben. Nebenbei arbeitet sie als Model und hat 15.000 Instagram-Follower. Mit der UnAuf spricht sie über Authentizität, Privatsphäre und Schönheit.
„Einfach etwas machen” – Die Restaurants von Konstantin Pinski
Israelisches Essen als Bestandteil jüdischer Kultur lässt sich in Berlin an einigen Orten erleben. Die Küchen des „Masel Topf” und des „Eli” sind nur zwei davon. Ein Blick auf und hinter die Tresen und das Spiel zwischen Traditionalität und Modernität.
Einfach göttlich
Die Geschichte um Thebens betrogenen Feldherr Amphitryon und dessen Gemahlin Alkmene ist mindestens so alt, wie erfolgreich. Im Laufe der Zeit wurde sie vielfach adaptiert, unter anderem von Rotrou und Kleist. Sie bietet sowohl Raum für tragische, als auch komische Formen der Inszenierung.
Tinder vs. Feminismus: Experiment gescheitert?
Ich habe zwei große Leidenschaften: Männer und Feminismus. In den letzten zwei Jahren habe ich meine beiden liebsten Freizeitbeschäftigungen in einer Art Feldstudie vereint, mich mit 21 Männern getroffen und irgendwann endlich aufgehört, mich kleiner zu machen, als ich bin.