Am 17. Januar 2023 durften Student*innen der Humboldt-Uni Fragen an den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj im Rahmen eines digitalen Austausches zusammen mit der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) stellen. Die UnAuf war mit Stift und Kamera dabei und hat Eindrücke von der Veranstaltung aufgenommen.

Großes Interesse unter Studierenden. Die Veranstaltung, zu der nur 250 Student*innen aus der HU zugelassen werden konnten, war praktisch sofort ausgebucht. Der Andrang von Student*innen in der Eingangshalle von der Dorotheenstraße 24 war dementsprechend gewaltig.

 

Zahlreiche Medien waren ebenfalls anwesend. Bereits vor der Veranstaltung wurden Gespräche mit Student*innen geführt.

 

Der Livestream zwischen der Humboldt-Uni und der Viadrina wurde eingerichtet und die Präsidentinnen der Universitäten, Julia von Blumenthal aus Berlin und Eva Kocher aus Frankfurt (Oder), begrüßten die versammelten Student*innen und Presse.

 

Danach erschien Wolodimir Selenskyj in Überlebensgröße auf der Leinwand und im Raum brach spontan Beifall aus.

 

In seiner Eröffnungsrede sprach der ukrainische Präsident über die Zukunft Europas und wie die Student*innen diese gemeinsame Zukunft zusammen gestalten könnten. Er strebe nach Frieden im ganzen Staatsgebiet von Ukraine. Die Ukraine werde ausgebildete Menschen aus dem eigenen Land und aus anderen Ländern brauchen, um nach dem Krieg alles wieder aufzubauen.

 

Student*innen durften dann Fragen stellen. Gefragt wurde über Gewalt gegen Frauen im Krieg und die Staatsreformen Selenskyjs gegen Korruption und für eine bessere Demokratie. Außerdem ging es darum, wie Deutschland die Ukraine im Krieg unterstützen könne.

 

Selenskyj wurde mitten in der Veranstaltung unerwartet von der Front angerufen. Daraufhin musste der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, einspringen, um eine weitere Frage zu beantworten: ist eine Zukunft ohne Waffenlieferung vorstellbar? Er befürchte, keine friedliche diplomatische Beziehung mit Russland sei überhaupt möglich.

 

Nach der Veranstaltung gab es die Möglichkeit, miteinander über die Veranstaltung zu plaudern. Einige Student*innen konnten diese Zeit auch benutzen, ihre Fragen direkt an Makejew zu stellen.

Fotos: Daphne Preston-Kendal