Mit Sekt und PowerPoint-Animationen läutete das Referat für queer_Feminismus das neue Semester ein. Am Dienstag, den 25.10., fand die Vollversammlung der Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen, kurz FLINTA*, statt. Ihre Interessen im RefRat werden durch das Referat für queer_Feminismus vertreten.
Die circa 60 Anwesenden wurden in einem geräumigen Hörsaal im Hedwig-Dohm-Haus begrüßt. Pinke Banner tragen Symbole für den Kampf gegen Transfeindlichkeit und für „Solidarität mit den Kämpfenden in Iran“. Da der Raum genügend Platz bietet, waren Corona-Präventivmaßnahmen leicht realisierbar. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, über Zoom teilzunehmen.
Sim (keine Pronomen) leitete als derzeitige Referent*In die Vollversammlung und führte mit einer detaillierten PowerPoint-Präsentation durch die Veranstaltung. Dabei wurde Sim von Ray (keine Pronomen) aus dem LGBTI-Referat unterstützt, wodurch die enge Zusammenarbeit der beiden Referate bei der Versammlung sichtbar wurde.
Auf der Agenda standen neben der Referatsvorstellung und -wahl auch die Möglichkeiten zur Vernetzung und ein Raum für Feedback. So wurde zu Beginn von der Option der Namensänderung in universitätsinternen Systemen für trans*, inter* und nicht-binären (TIN*) Personen informiert. Als weitere noch laufende Projekte des Referats für queer_Feminismus wurden der Ausbau von „All-Gender-Toiletten“ sowie die Bereitstellung kostenloser Menstruationsprodukte vorgestellt.
„Es ist Wahltag, meine Kerl*Innen“
Um FLINTA*-Personen einen Rahmen zur Vernetzung und zum persönlichen Engagement zu schaffen, stellten sich verschiedene Initiativen und Projekte vor. So kamen u.a. Vertreter*Innen der Campaign Against Patriarchy (CAP), einer Neurodivergenz Uni-Gruppe sowie des Arbeitskreises kritischer Jurist*Innen zu Wort.
Durch ein Online-Pad wurde unmittelbar die Möglichkeit zu anonymem Feedback gegeben, auf das Sim teilweise einging. Hierbei wurde besonders die „sehr freundliche, herzliche Atmosphäre“ gelobt. Die PowerPoint, so im Pad zu lesen, wurde sehr positiv aufgenommen. Zugleich landeten noch mehr Vernetzungsmöglichkeiten sowie ein breiteres Informationsprogramm in Ersti-Beuteln und Ähnlichem auf der Wunschliste. Daraufhin wurde mit Sims Worten („Es ist Wahltag, meine Kerl*Innen“) der programmatische Höhepunkt des Abends, die Wahl des*der Referent*In, eingeläutet.
Bei dem Referat für queer_Feminismus handelt es sich nach §10 der Satzung der Student*Innenschaft der Humboldt Universität um ein sogenanntes besonderes Referat. Darunter ist eine studentische Gruppe zu verstehen, die aufgrund ihrer inhaltlichen Konzeption oder der Vertretung einer sozialen Gruppe einem Referat gleichgestellt ist. Während in regulären Referaten das Studierendenparlament der HU (kurz StuPa) die Referent*Innen einzeln wählt, werden diese in besonderen Referaten in der Vollversammlung der jeweiligen Gruppe gewählt und anschließend vom StuPa bestätigt.
Als Kandidat*In stellte Sim sich direkt zur Wiederwahl auf und erklärte die Bereitschaft, das Referat weiterhin allein zu leiten. Auf die Frage hin, ob sich sonst noch jemand zur Wahl stellen wolle, blieb es im Saal still. Mit 53 Ja-Stimmen, 2 Enthaltungen und 0 Gegenstimmen wurde Sim so für eine zweite Amtszeit als Referent*In gewählt, woraufhin die Sitzung beendet wurde. Anschließend lud das Referat im Vorhof noch zu einem Glas Sekt und gemeinsamen Austausch ein, um den Abend ausklingen zu lassen.
Foto: Rubén Vique/flickr