Die 22-jährige Harriet Merrow studiert Kunstgeschichte und Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin. Sie hat im vergangenen Jahr häufig Mitfahrgelgenheiten genutzt, da ihr Freund in Berlin studierte, während sie eine Ausbildung in Leipzig machte. „Der Grund, weshalb ich damals in der Regel für die Mitfahrgelegenheiten entschieden habe, war, dass es für mich meistens die günstigste Alternative darstellte. Für Hin- und Rückfahrt habe ich genauso viel bezahlt wie für eine einzelne Zugfahrt.“ Zwar gäbe es bei der Bahn manchmal Last-Minute-Tickets, die seien jedoch sehr schnell weg. Die Alternative sei, weit im Voraus nach Sparangeboten der Bahn zu suchen. Wann immer das möglich gewesen sei, habe sie das auch getan. Der Nachteil daran sei allerdings, dass eine kurzfristige Reise dann nicht mehr möglich wäre. „Das ist schade, da die Bahn für mich das bequemste Verkehrsmittel ist“, sagt Merrow. Denn wenn man häufig reise und die Zeit während der Fahrt unter Umständen auch gerne für sich hätte, dann sei die Mitfahrgelegenheit nicht sonderlich geeignet, meint Merrow, führt aber weiter aus: „Wenn man in der richtigen Stimmung ist, dann bieten Mitfahrgelegenheiten durchaus die Möglichkeit, mit interessanten Menschen ins Gespräch zu kommen.“
Letzteres steht auch bei Stephan Grätz als Philosophie hinter dem Mitfahren. Für ihn geht es um mehr als nur um die reine Zweckerfüllung: „Die Leute, die ‘BesserMitfahren.de‘ nutzen, wollen spontan und kostengünstig von A nach B kommen und dabei nette Leute treffen.“
Mit fremden Menschen in Kontakt zu treten, Bekanntschaften zu schließen und bereits auf der Fahrt Neues zu erleben ist ein Ziel, das auch hinter einer anderen Art des Reisens steckt: Dem Trampen.