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NextBike aktuell – Ein Überblick

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Seit Mai 2024 bietet die Humboldt-Universität eine kostenfreie Möglichkeit zur Fahrradnutzung. Das in Leipzig gegründete Unternehmen NextBike eröffnet flexible Möglichkeiten, sich in Städten zu bewegen. Für viele Studierende hat das Angebot praktische Vorteile – vor allem in einer Stadt wie Berlin, die eine hohe Fahrraddiebstahlrate aufweist. 

Das Angebot von NextBike und der Humboldt-Universität zu Berlin im Sommersemester 2024 war lediglich eine Testphase. Durch einen Antrag des Studierendenparlaments gab es eine Verlängerung bis Ende November,  um mehr Zeit für weitere Verhandlungen einzuräumen. Das Referat für Ökologie und Umweltschutz verhandelte die neuen Vertragsauflagen mit Nextbike. Die Mitglieder des 32. Studierendenparlaments (StuPA) stimmten diesem neuen Vertrag zu und die Verlängerung des Angebots von Januar bis Ende März 2025 wurde beschlossen.

Der neue Vertrag bringt neue Bedingungen. Fahrten waren zuvor 60 Minuten lang kostenfrei. Jetzt sind es nur noch 30 Minuten pro Fahrt. NextBike begründete die Entscheidung angesichts intern erhobener Statistiken, die zeigen würden, dass die meisten Fahrten weniger als 30 Minuten lang seien. NextBike kann weiterhin mehrmals täglich mehrfach genutzt werden. Außerdem wurden die Preise neu verhandelt. Zuvor lag der Nettobetrag für vier Monate Laufzeit, von Anfang Mai bis Ende September, bei rund 50 Tausend Euro, welcher auf 35 Tausend Euro heruntergehandelt wurde. Das entspricht nahe zu einem Euro pro Studierender*m. 

Das ist weniger als ein Kaffee – selbst nach der Preiserhöhung auf 1,25€ in den Backshops des Studierendenwerks.

Verhandlungen mit NextBike

Stimmen aus dem 32. Studierendenparlament betonten, dass sie die Kosten für den Weiterlauf von NextBike für die folgenden Semester zu senken versuchen. Diese Idee gestaltet sich als realistisch, da NextBike einen großen Teil ihrer Gelder nicht von den Nutzer*innen erhält, sondern durch eine finanzielle Förderung vom Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Hierbei sieht das Studierendenparlament einen Druckpunkt, da die finanzielle Förderung unter anderem abhängig von den Nutzerzahlen ist. Durch die Kooperation mit den Universitäten hat sich die Zahl der Fahrten im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Dennoch bleibt die Zukunft des Fahrradleihanbieters ungewiss.

Die Haushaltskürzungen für 2025 sollten die gesamte Förderung für ein Leihfahrradsystem in Berlin streichen. Laut aktuellen Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurde der Haushaltsplan umstrukturiert und es soll eine Ausschreibung in der ursprünglichen Höhe von 1,5 Millionen Euro geben. Demzufolge gibt es keine finanziellen Veränderungen an der Ausschreibung für das Fahrradleasing System. Fahrradfahrer*innen bleiben durch den neuen Haushaltsplan für 2024/25 nicht unverschont. In Berlin wird der Betrag für die Verbesserung von Radwegen halbiert, von 3 auf 1,5 Millionen Euro. „Der gesamte Nachtragshaushalt für 2025 soll am 19. Dezember im Abgeordnetenhaus beschlossen werden.“, so die Deutsche Presseagentur.. 

Kritik aus dem StuPa

Sollte NextBike die Förderung für 2025 gewinnen, gibt es viele Kritikpunkte aus dem StuPa, die aus Studierendenperspektive angegangen werden müssten. In der Stupa-Sitzung wurde die Zahl an kaputten Fahrrädern kritisiert. Was das genau bedeutet, bleibt unklar. 

Auf Anfrage erklärte NextBike, das Service- und Fuhrpark-Team sei 16 Stunden am Tag aktiv in Berlin. Wie hoch die Zahl der defekten und unfahrtauglichen Fahrräder ist, schwankt, basierend auf Saison- und Witterungsbelastung. Genaue Zahlen veröffentlicht NextBike nicht ohne Weiteres an Externe, da es sich um sensible Daten handelt. Was wir sagen können, ist, dass wir in Berlin die vertraglichen Werte des Senats seit mehr als zwei Jahren übererfüllen und deutlich mehr funktionsfähige Räder auf den Straßen haben, als wir eigentlich müssen.”, so NextBike. Das Unternehmen beteuerte, über die App gemeldete Defekte oder Reparaturbedarf würden schnellstmöglich geprüft werden. Manchmal komme es auch zu Falschmeldungen, um Fahrtkosten zu sparen. Zudem fahre das Service-Team alle Stationen und Fahrräder in gewissen Zeitabständen ab. Fahrräder, die lange nicht geliehen wurden, würden gesucht und geprüft werden. 

Der RefRat kündigte an, NextBike bei Bedarf auf die Dringlichkeit von Reparaturen hinzuweisen. Ein mögliches Problem sind die Kosten für die Reparaturen von Schäden, welche natürlicherweise durch die Verdopplung der Fahrten vermehrt auftreten. Die Höhe der Förderung durch das Land Berlin bleibt seit 2016 unverändert. Durch die aktuellen Verhandlungen der Sparpläne scheint eine Erhöhung der Förderung eher optimistisch.  

Die Zukunft von NextBike für Studierende

Für viele Studierende ist die Einführung der NextBike-Kooperation vorteilhaft und die Resonanz zumeist positiv. Besonders, da mit dem Deutschlandsemesterticket keine Mitnahme von Fahrrädern im ÖPNV möglich ist. Statt eigene Fahrräder im ÖPNV mitzunehmen, wurde NextBike als alternative Lösung im 32. StuPa argumentiert.  Die Fahrenden sind nicht angewiesen, ihr Fahrrad permanent mitzunehmen, da es an Fahrradstationen, Bahnhöfen und in Flexizones kostenfrei abgestellt werden kann. Das Flexi-Zone-Prinzip ist für viele Nutzende allerdings immer noch nicht eindeutig – die neue App-Version ab Frühjahr 2025 soll hier Abhilfe schaffen. Ein konkretes Datum ist der UnAuf nicht bekannt.

Durch die Fahrten sparen viele Studierende Zeit, wenn sie sich durch die Großstadt bewegen. Die Bewegung hat positive Auswirkungen auf Körper und Geist. Tagsüber, nach einem langen Tag in der Uni oder Bibliothek, kann eine Fahrt energiespendend wirken. Nachts kann es eine sicherere Option für den Nachhauseweg sein, statt der Bahn, der Tram, dem Bus oder dem Zug. Die Verlängerung des Vertrags zwischen NextBike und der Humboldt-Universität ist bereits bestätigt, jedoch ist eine weitere Ausschreibung der staatlichen Förderung unklar. Es ist abzuwarten, wie der Haushaltsplan für 2025 verhandelt wird und ob Nextbike die Ausschreibung tatsächlich gewinnen wird. Nach Angaben des Spiegels würde sich das Unternehmen lediglich auf die „wirtschaftlich lohnenden Innenstadtbereiche […] konzentrieren“, sollten sie die Ausschreibung nicht gewinnen. Damit wäre das Angebot für viele Studierende wesentlich weniger attraktiv. Diese mögliche Veränderung war dem RefRat bekannt. Die Verhandlungen wurden durch die ausstehende Ausschreibung nicht beeinflusst. Die mögliche Einschränkung des Angebots war ein Grund, warum die Verlängerung vorerst bis Ende des Wintersemesters 24/25 verhandelt wurde.


Foto: nextbike