„Ich bin speed.“ Ein ikonisches Zitat aus dem Film Cars, nun auch anwendbar auf meine Lebensrealität. Eine Fahrt mit dem NextBike bringt einiges mit sich. Zum Beispiel ein schwarzes Branding an den Händen, durch die gummiartige Verkleidung der Fahrradgriffe.

Ein Erfahrungsbericht: Mittlerweile kenne ich die Orte, an denen die NextBikes in meiner Umgebung stehen. Selbstbewusst stratze ich los, ohne im Vorhinein nachzuschauen, ob welche verfügbar sind. Ein Trauerspiel – die Suche beginnt. Kein Fahrrad in Sicht. Auf meinem Handy schaue ich, wo das nächste NextBike steht – nur ein paar Minuten Fußweg – darauf können NextBiker*innen setzen. Setzen tue ich mich auch auf einen Fahrradsitz mit einer simplen Einstellung zur Sitzplatzverstellung. QR-Code scannen, Schloss öffnen – oder doch nicht? Das Schloss klemmt. Ein liebevoller Tritt oder ein verzweifeltes Rütteln helfen oft mehr als Geduld. Mittlerweile nutze ich einen effektiveren Weg: Das Schloss ist darauf ausgerichtet, sich im aufgestellten Zustand des Fahrrads zu öffnen und zu schließen. Nicht in der Schieflage, wenn der Seitenständer ausgeklappt ist. Alternativ hilft es manchmal, das Hinterrad ein wenig zu bewegen, da der Schlossbolzen von den Fahrradspeichen blockiert wird. Das Standbein mit einem Ruck weggekickt, halte ich das Fahrrad in Startposition und „Klick“. Ein lieblicher Klang für NextBike-Fahrer*innen. 

Durch das weniger schnittige Design des Fahrrads muss eine gewisse Lässigkeit mit Hilfe des Fahrstils ausgestrahlt werden. Ich schiebe das Fahrrad an und springe auf den Sattel, mit Antritt in stehender Position, um mit einem Extraschub zu starten. Intuitiv teste ich, wie gut die Bremse funktioniert, da das von Fahrrad zu Fahrrad variiert. Mir kommt der Gedanke: „Sollte ich das melden? Naja, auch egal. Weiter geht’s!“ Lietzenburgerstraße, Ecke Uhlandstraße. Meine erste Kurve, die möglichst scharf genommen werden muss (für den Lässigkeitsfaktor). Ich radele Richtung Zoologischer Garten. Von dort aus geht es mit vielerlei Möglichkeiten Richtung Humboldt-Universität. Bevor ich absteige, stelle ich mich auf das linke Pedal, während das Fahrrad noch rollt, und mit präzisen Manövern schlängle ich mich zwischen den Menschenmassen hindurch, springe vom Fahrrad runter und stoppe mit einer perfekten Bremsung. Punktlandung. Um das Fahrrad wieder zu schließen, drücke ich das Schloss herunter. Wieder rastet es nicht ein… Reflexartig habe ich bei meinem Stopp das Standbein bereits ausgeklappt. Das Fahrrad wieder in aufrechter Position, raste ich das Schloss ein. Für die Strecke von meinem Zuhause bis zur Uni schlägt mir Google Maps im Schnitt 40 Minuten vor. Fool you Google Maps, ich schaffe es auch in 25 Minuten. Ein Gewinner durch und durch.

Drei Stunden später: „Sie haben eine Zahlung in Höhe von einem Euro an NextBike GmbH gesendet.“


Foto: Nextbike