Seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie ist der Studienalltag digital, weniger sozial, kompliziert und reduziert. Wir haben uns auf dem (digitalen) Campus umgehört, wie die Umstellung zur Online-Uni angenommen wurde.
Ich dachte eigentlich es wird viel schwieriger und war überrascht, wie gut es dann doch online geht mit Lehre. Ich vermisse zwar schon den geregelten Alltag mit in die Uni gehen, aber im Notfall geht es auch so. Ich kenne Leute, deren Studium das wirklich aufgehalten hat, die keine Laborübungen oder Praktika machen konnten. Von daher: Es ist nicht super, aber für mich geht es irgendwie voran.
– Cecilia, studiert Kulturwissenschaft und Sozialwissenschaften
Online-Semester ist halt absoluter abfuck. Die Lehre ist nur halb so effizient und motivationstechnisch sieht’s noch schlimmer aus.
– Martha, studiert Biologie
Ich muss gestehen, dass das digitale Semester überraschend gut funktioniert hat. Natürlich wirft man der HU vor, die digitale Wende verschlafen zu haben, aber nichtsdestotrotz haben Studierende und Lehrende gemeinsam eine überaus ungewöhnliche Situation gemeistert. Wie soll man eine professionelle Lehre garantieren, wenn alle Seiten von dieser Situation zumindest psychisch belastet sind?
Meine Meinung ist, dass es hätte viel schlimmer ausgehen können. In meinem Fall haben alle Zoom-Kurse funktioniert, ich konnte meine Lehrmaterialien online beziehen und trotz der ganzen technischen Neuerungen zeigte sich bald eine Art akademischer Alltag. Nur die Verwaltung der HU insbesondere das Prüfungsbüro ließ sehr zu wünschen übrig. Dass etwa die Credit Points nicht sowieso schon längst digitalisiert abgespeichert werden ist ein Unding.
– Nils, studiert im Master Europäische Literaturen
An sich find ich Online Vorlesungen sehr praktisch, weil man halt nicht extra in der Uni antanzen muss, man kann sie sich auch öfters anschauen oder auch später. Ich finde aber auch, man wird sehr schnell abgelenkt und ich persönlich kann mich zuhause überhaupt nicht auf die Uni konzentrieren. Was mich am meisten stört, ist, dass man halt kein wirkliches Studentenleben hat, wenn man nur zuhause rumsitzt und Kommilitonen monatelang nicht sieht…
– Marlene, studiert Biologie
Für mich als Ersti find ich das natürlich sehr, sehr enttäuschend, dass nicht mal die Ersti-Woche live und in Farbe persönlich stattfand an der Uni. Das hätte ich mit allen Maßnahmen, Maske, Abstand gerne trotzdem gehabt. Um einfach einen ersten Eindruck zu bekommen und wenigstens ein paar Kommilitonen kennenzulernen.
Ich bin gar kein Fan davon das alles online zu machen. Trotzdem find ich das es gut geregelt ist und funktioniert. Alles ist top mit Moodle, aber dieser soziale Kontakt auf den ich mich gefreut habe, fehlt einfach und das ist sehr enttäuschend.
– Maria, studiert Deutsch und Russisch auf Lehramt
Meine Meinung ist sehr gespalten, es hat halt seine Vor-und Nachteile. Man kann sich seine Lernzeit ganz gut selber einteilen, wenn Dozent*innen Videos hochladen, aber auch da ist es manchmal schwierig diszipliniert zu sein. Manche Lehrkräfte kommen nicht so gut mit der Technik klar und dann fehlt da manchmal der Ton oder es gibt andere Probleme.
Bei Biologie ist es auch schwierig, weil wir ja Präsenzübungen haben und im Sommersemester wurden die dann einfach stark reduziert. Da habe ich das Gefühl, dass mir viel an Wissensvermittlung und Arbeitstechniken fehlt. Sowas ist besonders schwer online umzusetzen, jetzt geht es allerdings schon ein bisschen besser.
– Christin, studiert Biologie
Ich finde der Online-Unterricht funktioniert erstaunlich gut. Ich glaube, dass nach Anfangsschwierigkeiten auch die Dozierenden jetzt ihren Rhythmus gefunden haben. Aber im Vergleich zum Präsenzunterricht habe ich das Gefühl, dass das was man diskutiert und lernt nicht so nachhaltig im Kopf behält. Und das man dem eine andere Aufmerksamkeit widmet, also ich koche dann häufig oder machen andere Dinge nebenher.
– Jonas, studiert im Master Europäische Literaturen