Demo studentischer Hilfskräfte am Leopoldplatz markiert Höhepunkt der Streikwoche
Am Donnerstagnachmittag haben sich hunderte Menschen auf dem Leopoldplatz im Wedding versammelt, um ihre Unterstützung für den Arbeitskampf der studentischen Beschäftigen an Berliner Hochschulen auszudrücken.
Mit der Forderung „Tarifvertrag jetzt!“, riefen GEW und ver.di zu Demonstration und Kundgebung auf, um den Druck auf die Arbeitgeberseite in der aktuellen Verhandlungsrunde zum TV-Stud III zu erhöhen. TV-Stud bezeichnet den Tarifvertrag der studentischen Beschäftigen, der seit der Jahrtausendwende keine Lohnerhöhung mehr vorgesehen hat.
Die Kundgebung auf dem Leopoldplatz wurde um 15 Uhr mit einigen Redebeiträgen und Appellen eröffnet. Anschließend zog die Demonstration, an der Beuth-Hochschule vorbei, über den Westhafen zur Technischen Hochschule, wo gegen 18 Uhr die Abschluss-Kundgebung stattgefunden hat.
Verschiedene Redner*innen zeigten sich kämpferisch und entschlossen, Tarifkonflikt und Streik weiter zu führen.
Selbstbewusst verwiesen sie auf Beeinträchtigungen im Lehr-Betrieb, die die Arbeitsniederlegung der studentischen Beschäftigten in der Streikwoche zwischen dem 13. und 18. Mai versursacht hatten. „Im ganzen Bundesgebiet schauen studentische Angestellte auf das, was hier passiert.“, so ein Redner. „Wir kämpfen hier auch für die Lehr-Bedingungen aller Studierenden“.
Eine Rednerin stellte klar, die Forderungen des Bündnisses um den TV-Stud seien „kein Luxus“, sondern „Minimal-Forderungen“. Verärgert über die mangelnde Verhandlungs-Bereitschaft auf Arbeitgeberseite, fragte ein Redner die Anwesenden, ob denn die Universitäts-Leitungen die wochenlange Lahmlegung des Lehrbetriebes in Kauf nehmen wollten. „Wollen die denn, dass wir unser ganzes Potenzial zeigen?“, fragte er die Menge und verkündete: „Die Zeit der kampflosen Niederlagen ist vorbei!“.
Auch eine Delegation von Streikenden im Tarifkonflikt beim Krankenhausbetreiber vivantes zeigte vor Ort ihre Solidarität.
„Die heutige Demonstration war unsere Ansage, dass wir auch bereit sind, den Arbeitskampf auszuweiten, wenn die Arbeitgeberseite sich nicht bewegt“, teilte ein Mitglied des Demo-Organisationsteam der UnAuf im Anschluss an die Kundgebung mit. Außerdem wolle man das Momentum nutzen, um sich weiter mit anderen Arbeitskämpfen in Berlin zu solidarisieren und zu vereinen, so das Mitglied weiter.
Die Veranstalter*innen sprachen am Abend von bis zu 1500 Demonstrant*innen.