Die HU hat in der vergangenen Woche mehrere Initiativen auf den Weg gebracht, um Geflüchtete aus der Ukraine und Studierende zu unterstützen. Wo ihr Hilfe bekommt oder leisten könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Arrival Support

Freiwillige nehmen in Berlin ankommende Flüchtlinge in Empfang und helfen ihnen bei der Ankunft in Deutschland. Dafür werden besonders Menschen gesucht, die Ukrainisch oder Russisch sprechen und an den Ankunftsstellen am HBF, ZOB und Ostbahnhof bei der Kommunikation unterstützen. Sie können dabei helfen, Unterkünfte zu vermitteln, die Menschen zu den bereits organisierten Unterkünften zu begleiten oder beim Kauf von Zugtickets zu unterstützen. Darüber hinaus werden auch ukrainisch- und russischsprachige Psycholog*innen gesucht, die an den Ankunftsstellen bereitstehen. Wer helfen möchte, kann sich bei Lea Melle melden. Der Arrival Support hat zudem eine Webseite mit Links zu Informationen, Telegram-Gruppen, etc. zusammengestellt.

Weitere wichtige Informationen für Geflüchtete findet ihr auch auf der Internetseite des Berliner Senats und auf der Plattform des Netzwerk Berlin Hilft. Diese werden in deutscher, englischer, russischer und ukrainischer Sprache bereitgestellt.

Wer vor Ort ist, sollte zudem darauf achten, ob bei der Aufnahme von Geflüchteten durch einzelne Menschen eine verdächtige Situation zu bemerken ist. In den vergangenen Tagen gab es mehrere Berichte über Aufnahmen mit sexuellen Absichten. Unbegleitete Minderjährige dürfen zudem nicht von Privatpersonen aufgenommen werden, sondern kommen in die Obhut des Landesjugendamtes.

Sammelaktion für Sachspenden

Die Studierenden und Mitarbeitenden des Instituts für Geschichtswissenschaften organisieren eine Sammelaktion für Sachspenden. Am Dienstag, dem 15. März können von 10-18 Uhr Hilfsgüter im Institutsgebäude an der Friedrichstraße 191, 4. Etage, Raum 4026 vorbeigebracht werden. Die Studierenden arbeiten mit dem Verein Ukraine-Hilfe Berlin e.V. zusammen, der bereits seit 2014 Hilfsprojekte organisiert. Sie transportieren die Hilfsgüter anschließend an die polnisch-ukrainische Grenze und nach Lwiw. Was genau gebraucht wird, wird tagesaktuell in einer Bedarfsliste aktualisiert. Falls ihr spenden wollt, schaut, was wirklich gebraucht wird.

Auf der Liste wird deutlich, dass vor allem Medikamente und medizinisches Material benötigt wird. Allerdings nimmt der Verein solche Spenden nicht von Privatpersonen entgegen, sondern nur von Apotheken und Herstellern. Es gibt auch die Möglichkeit Geld an die Ukraine-Hilfe Berlin zu senden, mit welchem flexibler Hilfsgüter besorgt werden können.

Auch das Pilecki-Institut nimmt Montag bis Freitag von 10-18 am Pariser Platz 4a Sachspenden entgegen.

Refugee Law Clinic Berlin

Die Refugee Law Clinic Berlin (RLC) stellt Geflüchteten kostenlos Rechtsberatung zum Asyl- und Aufenthaltsrecht zur Verfügung. Der Verein hilft bei Fragen rund um die Themen Asylverfahren, Aufenthaltstiteln und zum Bleiberecht auch außerhalb des Asylsystems. Die Beratung findet in der Sprache der Betroffenen statt. Die Räume der RLC befinden sich im Flachbau im Hof der juristischen Fakultät, Raum 13, Unter den Linden 9.

Und auch das Netzwerk Berlin Hilft bietet eine Rechtsberatung für Geflüchtete an, in der unter anderem Fragen zum Aufenthalt und zur Sozialhilfe geklärt werden können.

Novinki

Novinki ist eine Online-Plattform, auf der für gewöhnlich Rezensionen, Interviews, Reportagen und Autorenportraits auf aktuelle Entwicklungen in der Literatur, im Film und der bildenden Kunst in Osteuropa aufmerksam machen wollen. An dem größtenteils von Studierenden getragenen Projekt sind neben der HU auch die Uni Potsdam, die FU, die Uni Wien und die Universität Zürich beteiligt. Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine, sollen dort nun aber auch vermehrt politische Inhalte behandelt werden. So sollen Reden sowie wichtige ukrainisch- oder russischsprachige Dokumente in einer deutschen Übersetzung veröffentlicht und kommentiert  werden, damit auch Menschen ohne entsprechende Fremdsprachenkenntnisse Zugriff darauf haben. Außerdem will die Redaktion Betroffenen eine Plattform zur Verfügung stellen, wo diese zu Wort kommen und sich austauschen können.

Von der HU empfohlen: Der Krisenchat

Die HU empfiehlt Betroffen außerdem den Dienst Krisenchat. Dieser wurde im Mai 2020 eingerichtet, um jungen Menschen in psychischen Problemsituationen Zugang zu professioneller Ersthilfe anzubieten. Der Chat kann also sowohl von Geflüchteten und ukrainischen, sowie russischen Studierenden genutzt werden, als auch von Menschen, die sich etwa gerade in Hilfsaktionen engagieren und über das Erlebte sprechen wollen. Derzeit sucht der Krisenchat ukrainisch- und russischsprachige Psycholog*innen, um Kindern in akuter psychologischer Not zu helfen. (info@krisenchat.de)


Foto: Max Kukurudziak/ unsplash

Anm. d. Chefred.: In einer früheren Version dieses Artikels waren die Kontaktdaten einer erwähnten Person zu lesen. Auf den Wunsch dieser Person sind diese nun entfernt worden.