Berliner Museen sind (noch) offen, allerdings muss jede*r Besucher*in einen negativen Corona-Test vorweisen, bevor ihm*ihr der Zugang in eine Ausstellung ermöglicht wird. Wer keine Lust oder keine Zeit für einen Test-Termin hat, kann sich mittlerweile auch an einem tollen Angebot an digitalen Ausstellungen und Projekten erfreuen. Wir stellen euch fünf komplett kostenlose Alternativen zu Zoom-Weinabenden, Netflix-Sessions und der fünfzehnten Runde Monopoly vor.

 

  1. Antworten auf Gender-Fragen in “Masculinities. Liberation through Photography“ finden

Was ist „männlich“ und welche Vorstellungen haben wir von diesem Begriff? Ist es Körper, Identität, sind es Charakterzüge und Verhaltensmuster oder ist alles viel komplexer? Die Ausstellung im Martin-Gropius Bau sucht Antworten zu diese Fragen in Form einer interdisziplinären Ausstellung mit Werken von Cassils, Sam Contis oder Thomas Dworzak. Die interaktive Ausstellung besteht aus Bildern, Podcasts, Musik, Texten und Videos. Sehenswert!

https://www.berlinerfestspiele.de/de/gropiusbau/programm/2020/masculinities/masculinities-digital.html

2. Mit digitaler Kunst in „Berechenbar – Unberechenbar“ des ZKM – Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe interagieren

Das international bekannte „Mekka für digitale Kunst“, das ZKM in Karlsruhe kann nun von Berlin aus besucht werden! Die zusammen mit ZDFKultur ins Leben gerufene digitale Ausstellungsfläche ahmt die realen Ausstellungsräume des ZKM nach, in denen unter anderem computerbasierte Installationen von Nanni Balestrini oder Daniel Heiss ausgestellt sind. Per Klick können Kunstwerke aus einer der größten und bekanntesten digitalen Sammlungen der Welt entdeckt werden.

https://digitalekunsthalle.zdf.de/index.html

3. Mit „Gentle Anarchy“ über osteuropäische Filme von der Humboldt-Uni vom Mainstream abweichen

Support your local curators! Studierende aus den Fachbereichen Slawistik und Hungarologie der Humboldt Universität haben sich in einem Projekt zusammengeschlossen. Entstanden ist dabei diese ungewöhnliche und spezielle Ausstellung, die auf jeden Fall einen digitalen Besuch wert ist. Hier lernt ihr etwas über osteuropäische Animationsfilme, Regisseur*innen sowie ihre Geschichte und könnt in Nostalgie schwelgen (vor allem wenn ihr aus der DDR, Russland oder Polen kommt). Parallel könnt ihr euch kostenlos Animationsfilme anschauen. Endlich eine gute Alternative zu Netflix, oder?

http://nyxandaither.de/hu-ausstellung/

4. Kunstsport machen – mit der FitArt App

Diese total schräge, aber gut gelungene Kombi, aus Kunst und Sport bringt euch NFTs und Virtual Reality näher. Die FitArt App-Ausstellung ist mit Fitnessplänen befüllt, die von Kunstschaffenden wie Olga Lialina, Lauren Huret oder Lim & Pesso erstellt werden. Zwei in der App verfügbare Workouts beinhalten jeweils 14 Übungen, die euch Denkanstöße zu wichtigen Diskursen über Weiblichkeit, Körper und digitale Kultur in Pandemie-Zeiten geben. Die App macht euch auf jeden Fall fitter – aber nicht im Sinne der Muckis, denn: brain is the new sexy. 

https://www.roehrsboetsch.com/fitart-app/

5. Sich von der Berlinischen Galerie durch Berliner Architekturen der 80er Jahre führen lassen 

Wer auf digitale Welten kein Bock mehr hat und am Ausflippen ist, weil die ersten vier Ausstellungen in diesem Listicle digital sind – keep calm and carry on! Die Berlinische Galerie hat was für euch – nämlich drei Routen mit mega spannenden Architektur-Audiowalks in Mitte und Kreuzberg mit bis zu 90 Minuten Dauer. Diese Audiowalks stellen Berlin aus einer anderen Perspektive dar –Touri-Gefühl garantiert! Allerdings habt ihr gleichzeitig paar anti-touristische Freiheiten: Sowohl von der Tour abweichen als auch vor einem Gebäude mehr als eine Minute stehen bleiben ist erlaubt. Perfekt für einen Sonntagsspaziergang!

https://berlinischegalerie.de/digital/anything-goes