Anna Schlagenwerth
Sprachkritik: Mut
Sagenumwobene Drachenbezwinger, sich in göttlicher Hingabe aufopfernde Märtyrer, als verfassungswidrig bezeichnete Aktivist*innen oder in die unerschlossene Weite des Weltraums aufbrechende Astronaut*innen – was alle genannten Figuren eint, ist das (ihnen gesellschaftlich zugeschriebene) Attribut des Mutes. Eine Normüberschreitung scheint der Maßstab dieser allgemeinen Charakterisierung zu sein, doch ist diese Auffassung längst veraltet. Ein Versuch der Neudefinition von Mut.