Manchmal kann der Alltag einen ziemlich zur Weißglut bringen. Doch wie kannst du am besten damit umgehen, wenn mal wieder nichts so läuft wie geplant?
Wir kennen es alle: Eine Schreibblockade bei der Hausarbeit, in der Gruppenarbeit muss alles allein gemacht werden oder die Öffis fahren nicht und das, obwohl du dich trotz des nassgrauen Berliner Winterwetters aufgerafft hast, in die Uni zu gehen. Es gibt im Unialltag immer wieder Situationen, die einen so richtig auf die Palme bringen. Hier sind vier Tipps, die dir dabei helfen können, besser mit diesem Stress umzugehen.
- Die „Zähl-bis-zehn-Methode“
Dies ist der beste Tipp für einen ganz akuten Fall. Redet der Prof mal wieder so wirres Zeug in der Vorlesung, dass du ihn am liebsten anbrüllen möchtest? Es scheint in dem Moment zwar fast unmöglich, ist aber laut Expert*innen eine der besten Methoden, um mit einem drohenden Wutanfall klarzukommen. Blende alles andere aus, konzentriere dich auf dich selbst und zähle langsam bis zehn. Bei akuten Wutanfällen agiert der Mensch meist unüberlegt und aus dem Affekt heraus. Diese Übersprungshandlung gilt es, mit dem gezielten Zählen zu verhindern. Danach sollte die Situation wieder etwas unter Kontrolle sein.
- Psychische und Physische Abkühlung
Haben deine Kolleg*innen dich in der Gruppenarbeit im Stich gelassen und die ganze Arbeit bleibt an dir hängen? Wieder geht es darum, innezuhalten und dich auf dich selbst zu konzentrieren. Atme ganz bewusst und wiederhole in deinem Kopf ein Mantra wie „Ich habe alles unter Kontrolle“ oder „Ich bleibe ganz ruhig“. Das hilft dir dabei, dich psychisch abzukühlen und dich von der stressigen Situation zu distanzieren. Auch eine physische Abkühlung kann für Beruhigung sorgen. Ein Schwung kaltes Wasser ins Gesicht und das Schlimmste kann schon vorbei sein, auch wenn deine Kommiliton*innen diese Abkühlung vielleicht eher verdient hätten.
Gut, jetzt wissen wir, was bei akut aufkommender Wut getan werden kann. Aber was hilft, um langfristig mit dem Stress umzugehen?
- „Touch Grass“
Auch das klingt im ersten Moment ein wenig plakativ, aber den Laptop zu schließen und nach draußen zu gehen, erlaubt es dir, dich abzulenken und deine immer noch nur halb fertige Hausarbeit zumindest für einen Moment zu vergessen. Dabei reicht ein Spaziergang durch den Park schon aus. Noch besser ist es, Sport zu machen und dich so richtig zu verausgaben. Es ist dabei völlig egal, welchen Sport du machst. Die Hauptsache ist, dass du dich bewegst und auf andere Gedanken kommst. Joggen ist eine Möglichkeit, doch auch der Besuch im Gym kann helfen, wenn deine Prioritäten eher auf deinem Bizeps liegen. Selbst der Uni-Sport in stickigen Turnhallen mit Freund*innen kann dir helfen, deinen Stress hinter dir zu lassen und ganz nebenbei noch etwas für deine Fitness zu tun. Allzu oft verausgaben wir uns nur akademisch und vergessen, wie wichtig das Gegengewicht in Form von körperlicher Auslastung ist.
- Meditation
Auch wenn Sport nicht deine Leidenschaft ist, gibt es einen Tipp für dich. Meditieren ist eine jahrtausendealte Tätigkeit, die es Menschen erleichtert, sich zu konzentrieren und insgesamt ausgeglichener zu werden. Auch du kannst es schaffen, mit Meditation deinen Stress unter Kontrolle zu bringen. Wenn du noch Anfänger*in bist, wäre möglicherweise ein Meditationskurs der Uni etwas für dich. Das wäre zumindest eine kleine Entschädigung für all den Stress, den sie produziert. Es geht aber auch alleine. Dabei helfen schon zehn Minuten am Tag, um nachhaltig Erfolg zu haben. Suche dir einen ruhigen Platz und eine angenehme Position. Schließe die Augen, konzentriere dich auf deine Atmung, horche in deinen Körper hinein und lasse deine Gedanken wabern. Wenn die Zeit abgelaufen ist, springe nicht sofort auf, sondern gib dir einen Moment, um wieder zurückzukommen. Damit schaffst auch du es besser durch die nächste Klausurenphase.
Illustration: Luna Kommoss