Es ist wieder soweit – Vorhang auf für die 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Knapp
400 Filme aus aller Welt erleben in den nächsten 10 Tagen ihre Welt- oder Europapremiere.
Ein Überblick zur diesjährigen Berlinale.
Die Filmwelt ist mal wieder in Festivalstimmung. Fanatiker kampieren vorm Ticketschalter
am Potsdamer Platz. Der Rote Teppich wird ausgerollt, damit Prominente wie Joaquin
Phoenix, Steven Soderbergh oder der diesjährige Preisträger des Goldenen Ehrenbären
Willem Dafoe darüber laufen können. In den kommenden Tagen bietet Berlin als Schauplatz
der Festspiele Filminteressierten ein breites Programm. Von fast 400 Filmvorführungen über
Ausstellungen bis hin zu Podiumsdiskussionen ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Eines
ist jedoch klar: Die Sektion Internationaler Wettbewerb steht auch dieses Jahr im Fokus der
Aufmerksamkeit. Wer gewinnt dieses Jahr den goldenen Bären? Zum Wettbewerb zugelassen
sind insgesamt 24 Filme, von denen vier sogar auf der Oscar-Shortlist sind. Präsident der
internationalen Jury ist dieses Jahr ist Tom Tykwer, zu dessen bekannteren Arbeiten unter
anderem Lola rennt, Das Parfüm und Cloud Atlas zählen.
Eröffnet wird die 68. Berlinale mit dem Animationsfilm Isle of Dogs – Ataris Reise des US-
amerikanischen Regisseurs Wes Anderson. Der Film erzählt die Geschichte des zwölfjährigen
Ataris, dessen Vater, ein korrupter Bürgermeister, alle Hunde der Stadt auf eine abgelegene
Mülldeponie verbannt. Ataris’ eigener Hund verschwindet, woraufhin er sich auf der Müllinsel
gemeinsam mit einem Rudel Mischlingshunden auf die gefährliche Suche macht.
Anderson hatte schon 2014 die 64. Berlinale mit seinem Film Grand Budapest Hotel eröffnet.
Ein übergreifendes Motto hat die 68. Berlinale nicht, so der Berlinale-Direktor Dieter
Kosslick auf einer Pressekonferenz zum Festspiele-Programm. Durch die Programmsektionen
hinweg finden sich die verschiedensten Themen, von der Weimarer Republik bis hin zu
alternativer Geschichtsschreibung in japanischem Kino. Die Sektion Panorama etwa widmet
sich insbesondere Dokumentar- und Spielfilmen, die neue Impulse für die gegenwärtige
Filmwelt geben und präsentiert ihre Filme dieses Jahr unter dem Motto „Der Geist des
Widerstandes“. Der brasilianische Dokumentarfilm Ex Pajé von Luiz Bolognesi thematisiert
beispielsweise die Bedrohung der indigenen Identität der Paiter Suruí durch die Kirche und
westliche Modernisierungen und die Rückbesinnung auf schamanische Spiritualität.
Dennoch: Eine noch so große Themenvielfalt bewahrt die Berlinale nicht davor, sich mit der
durch den Weinstein-Skandal ausgelösten Missbrauchsdebatte #MeToo zu beschäftigen. Im
Vorfeld wurden bereits Filme vom Spielplan gestrichen, deren Regisseure oder Mitwirkende
ein Fehlverhalten zugegeben hatten. Zusätzliche Veranstaltungen sollen außerdem die
Geschlechtergerechtigkeit in der Filmbranche thematisieren.
Tickets sind an vier Vorverkaufskassen, in der Regel drei Tage vor der Filmaufführung für 12
Euro, erhältlich: in den Potsdamer Platz Arcaden, im Kino International, Haus der Berliner
Festspiele oder dem Audi City Berlin. Am Tag der Vorstellung sind Tickets nur noch Online
oder an der Abendkasse verfügbar.