Die elfte französische Präsidentschaftswahl 2017 wird am 23. April und am 7. Mai stattfinden. Die Affäre « Penelopgate », Macrons politische Bewegung « En Marche » und der Aufstieg des Rechtsextremismus sind wichtige Themen rund um die Wahl. Im Gespräch mit Bastien Bonnet (Sozialwissenschaften) und Mehdi Bleil (Literaturwissenschaften), französische Erasmus-Studierende an der Humboldt-Universität, hat die UnAuf-Redakteurin Victoria Kuntermann diese brisanten Punkte diskutiert.

UNAUFGEFORDERT: Fillon, Präsidentschaftskandidat der französischen Rechten Wahl im Mai, wirft einen Schatten auf seine Kandidatur und habe seiner Frau einen fiktiven Job auf Staatskosten zugeschanzt. Denken Sie, dass sich Fillon von dem politischen Skandale erholen kann?

MEHDI: Ich denke dass, die Aufmerksamkeit der Presse für die Affäre Peneloppe anhalten wird. Je weiter die Affäre vorangeht, desto mehr Elemente werden entdeckt. Wie ein Feuilleton, der die Debatte monopolisiert. Ich denke, dass Fillon nicht die Wahrheit gesagt hat. Meiner Meinung nach, wird Fillon weiterhin seine Partei repräsentieren. Es wäre politisch nicht korrekt einen anderen Kandidat auszuwählen. Seine Wählerschaft hat ihn gewählt. Diese Affäre ist in einem wichtigen Augenblick der Wahl aufgetaucht und wurde ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit gerückt. Ich denke, dass seine allgemeine politische Zukunft schwer belastet ist. Es wird ihn davon abhalten eine andere wichtige Rolle in der republikanischen Partei anzunehmen. Man sollte sich an die Abhöraffäre von Sarkozy und Karachi erinnern.

BASTIEN: Ich stimme den Punkten zu, die Elena erwähnt hat. Ich weiss nicht, ob Fillon politisch tod ist aber die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Ich fand es interessant, diesen Fall durch die Presse zu verfolgen. Diese Fall war der Mittelpunkt unsere Aufmerksamkeit. Am Anfangdachte ich, dass die Medien eben dieser Fall aufgegriffen hatten, man nennt das «gésticulation médiatique» aber jetzt habe ich Zweifel. Die Frage ist : haben die Journalisten diesen Fall geplant oder ist diese Fall seriös ? Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass der Fall durch die Medien manipuliert wurde. Heute, habe ich aber Zweifeln daran bekommen. Ich werde den Ausdruck « gésticulation médiatique » nicht zurücknehmen.  Die Justiz hat den Fall kaum untergesucht und schon haben die Medien darüber berichtet. Fillon wurde als schuldig bezeichnet. Jetzt, da wir Beweise gefunden haben, fange ich an, an seine Schuldigkeit zu glauben.

 

U: Denken Sie, dass Macron und seine politische Bewegung Macron die klassischen politischen Parteien während der Wahl konkurieren können? Was die Stärken und die Schwachpunkte dieses Kandidaten?

BASTIEN: Ich denke, dass man den Begriff ‘Anti system’ erklären muss. Was mich betrifft, ‘system’ bedeutet alles was mit finanzieller Elite verbunden ist. Wenn das der Fall ist, ist Macron nämlich gar nicht ‘anti systeme’. Ich glaube aber dass er etwas innovatives durch seinen Art Politik zu machen repräsentiert. Zusammenschliessen, die Meinungen der Wählerschaft zu sammeln und dadurch ein Projekt zu errichten finde ich sehr interessant. Die Frage besteht, ob er von der Linken oder Rechten ist. Als Kandidat würde ich ihn als liberal über wirtschafltlichen Frage und progressive-sozialistisch für sozialen Frage bezeichnen. Ich denke, dass diese politische Identität gefallen kann. Umfragen zeigen heute, dass er mit 22% gewählt würde.

MEHDI: Am Anfang, war alles unklar. Ich finde, dass du die Merkmale dieser Bewegungs gut erklärt hast. Ich finde, dass die Leute sich mit diese innovativen, atypischen Bewegung identifizieren. Ich finde, dass die Leute die rechts und link orientiert sind, finden durch diesen politischen Bewgung eine . Wie wir gesagt haben, verbringt Macron viel Zeit um Dinge zu erklären die unklar sind. Er macht Bühneschaustellung,ich vertau ihm aber nicht. Unsere Medien preise ihn an. Es sieht so aus, dass Macron durch unsere Medien getragt wurde. Vor zwei Jahre kennten niemand diesen Kandidat. Die Tatsache, dass Macron überall angepreist wird ohne klare politische Aussagen, finde ich unangebracht fast lustig. Es sieht so aus, als ob er auf der Bühne glänzen wollte. Mehr die Performance eines Schauspielers als eines Politikers. Nicht über sein Programme zu offenbaren könnte eine Vorgehensweise sein um die Aufmerksamkeit aller Franzose vor den letze Runde der Wahl anzuziehen.

 

U: Denken Sie dass nach diese zahlreiche politische Skandale die extremen Rechten eine Chance hat die Präsidentenwahl zu gewinnen?

BASTIEN: Ich denke, dass die Wählerschaft des Front National am wenigsten von Medienskandalen betroffen sind. Diese Wählerschaft ist überzeugt, dass unser System gescheitert ist deswegen vertrauen sie am wenigsten was die Medien sagen. Ich verlasse mich auf die Umfrageergebnisse und würde jetzt den Sieg von Macron als möglich sehen. Wir wissen aber nicht welche andere Skandal noch greifen könnte.

MEHDI: Ich stimme Ihnen zu, dass der Front National auf Presseebene am wenigsten betroffen ist. Marine Lepen hat geschafft den Front National salonfähig zu machen. Die Wählerschaft der Front National wird jeden Tag mehr bedeutender. Der Front National ist eine der ersten französischen politischen Parteien, ein bisschen wie Trump in den USA. Da Fillon attakiert wurde, wird Le Pen zusätzliche Wähler bekommen.